Die Diagnose Demenz kann sehr verunsichernd sein und viele Fragen aufwerfen. Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Demenz.
10 häufige Fragen zu Demenz
1. Was genau ist Demenz?
Demenz ist ein Oberbegriff für eine Gruppe von Symptomen, die bei verschiedenen Krankheiten auftreten. Dazu gehören Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, Schwierigkeiten beim Lösen von Aufgaben, Herausforderungen im Alltagsleben, Orientierungsschwierigkeiten, Sprachprobleme und das Verstehen von Gesprächen. Ursachen für Demenz können Alzheimer, Hirnverletzungen, HIV-Infektionen oder Creutzfeldt-Jakob-Krankheit sein. Diese Krankheiten beeinträchtigen die kognitiven Funktionen.
2. Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
Demenz beschreibt ein Syndrom, das durch eine Reihe von Symptomen gekennzeichnet ist, die die Gehirnfunktion beeinträchtigen. Alzheimer ist die häufigste Ursache von Demenz und verantwortlich für etwa 60 % aller Demenzfälle.
3. Kann ich Alzheimer vorbeugen?
Es gibt keinen vollständigen Schutz vor Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen. Allerdings kann das Risiko durch eine gesunde Ernährung, regelmäßiges Gedächtnistraining, körperliche Aktivität und ein aktives Sozialleben reduziert oder das Auftreten hinausgezögert werden. Was gut für das Herz ist, ist auch gut für das Gehirn. Es ist wichtig, gesundheitliche Probleme wie hohen Blutdruck, Schlafstörungen sowie Hör- und Sehbeeinträchtigungen ernst zu nehmen und rechtzeitig zu behandeln.
4. Was sind die ersten Anzeichen einer Alzheimer-Krankheit?
Vergesslichkeit ist ein bekanntes Symptom von Alzheimer, tritt jedoch nicht allein auf. Weitere mögliche Anzeichen sind:
- Gedächtnisstörungen: Schwierigkeiten, neue Informationen wie Namen zu merken oder sich an wichtige Ereignisse zu erinnern.
- Sprachprobleme: Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden oder einem Gespräch zu folgen.
- Orientierungsschwierigkeiten: Probleme, den Weg zu bekannten Orten zu finden oder sich zeitlich zu orientieren.
- Probleme bei Routineaufgaben: Herausforderungen bei alltäglichen Aufgaben wie Zahlungen oder Einkäufen.
- Ungewohntes Verhalten: Misstrauen, Angst, Apathie oder Reizbarkeit, was zu sozialem Rückzug führen kann.
5. Wo kann ich meine Symptome abklären lassen?
Die erste Anlaufstelle ist Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt. Nach einer ausführlichen Besprechung der Krankengeschichte und aktuellen Beschwerden werden weitere Untersuchungen und Tests durchgeführt. Bei unklaren Ergebnissen erfolgt eine Überweisung an eine Memory Clinic oder eine Fachärztin bzw. einen Facharzt, die auf Gedächtnisstörungen spezialisiert sind.
6. Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Derzeit gibt es kein Heilmittel für Demenzerkrankungen. In den frühen Stadien können jedoch Medikamente, sogenannte Antidementiva, den Krankheitsverlauf verlangsamen. Verschiedene Therapien wie Ergotherapie, Sprachtherapie, psychologische Unterstützung oder Physiotherapie können die Lebensqualität verbessern und Symptome lindern. Musiktherapie und körperliche Aktivitäten wie Tanzen oder Gymnastik können ebenfalls das Wohlbefinden fördern.
7. Warum gibt es noch kein Medikament gegen Alzheimer?
Aktuell werden über hundert verschiedene Wirkstoffe in klinischen Studien erforscht. Die Entwicklung eines wirksamen Medikaments ist herausfordernd, da die Ursachen und Mechanismen der Alzheimer-Krankheit noch nicht vollständig verstanden sind. Die ersten Symptome treten oft erst Jahre nach Beginn der Krankheit auf, wenn die Hirnveränderungen bereits fortgeschritten sind, was die Rückverfolgung der Ursachen erschwert. Bis heute gibt es kein Heilmittel für Alzheimer.
8. Warum soll ich meine Symptome abklären lassen, wenn es keine Heilung gibt?
Eine frühzeitige Diagnose bringt Klarheit und erleichtert die Lebensplanung. Betroffene können wichtige Entscheidungen für die Zukunft selbst treffen, wie das Erstellen einer Patientenverfügung und eines Vorsorgeauftrags. Außerdem können Betreuung und Entlastungsmöglichkeiten organisiert werden.
9. Warum erkranken mehr Frauen an Demenz als Männer?
Die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt. Ein Faktor ist die höhere Lebenserwartung von Frauen, da das Risiko für Demenz mit dem Alter steigt. Geschlechtsspezifische Unterschiede wie der Hormonhaushalt könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Die genauen Zusammenhänge sind jedoch noch nicht abschließend erforscht.
10. Wie hoch ist die Lebenserwartung bei einer Demenzerkrankung?
Eine genaue Prognose zur Lebenserwartung lässt sich schwer erstellen, da die Krankheit oft jahrelang unbemerkt bleibt. Ab dem Auftreten der ersten Symptome beträgt die Lebenserwartung durchschnittlich sieben bis zehn Jahre. Der allgemeine Gesundheitszustand und bestehende chronische Krankheiten beeinflussen den Verlauf. Menschen mit Demenz sterben häufig an Lungenentzündungen, da sie anfälliger für Infektionen sind und sich oft verschlucken.