Anzeichen und Abklärung einer Demenz

Vergesslichkeit im Alltag
Wenn Sie letzte Woche öfter nach Ihrer Brille gesucht haben oder sich nicht an einen vertrauten Namen erinnern konnten, bedeutet das nicht unbedingt, dass Sie an Demenz leiden. Vergesslichkeit ist zwar ein bekanntes Symptom, tritt aber nicht allein auf.

Gedächtnisstörungen
Betroffene haben Schwierigkeiten, sich neue Informationen wie Namen zu merken. Termine werden vergessen oder wichtige Ereignisse wie Familientreffen nicht mehr erinnert. Anfangs ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen, später auch das Langzeitgedächtnis.

Sprachprobleme
Mitten im Satz findet die Person oft nicht das richtige Wort und benutzt stattdessen ein anderes, etwa „Fuss“ statt „Schuh“. Begriffe werden verwechselt, Wörter erfunden oder Sätze nicht beendet. Die Kommunikation wird schwieriger und das Verstehen von Gesprächen bereitet zunehmend Mühe.

Orientierungslosigkeit
Die Person verliert die Orientierung in vertrauter Umgebung, z.B. im Supermarkt. Probleme beim Autofahren können gefährlich werden. Oft weiß die Person nicht, ob sie bereits gegessen hat oder verwechselt Tages- und Jahreszeiten.

Verwirrung mit Personen und Gegenständen
Vertraute Personen werden nicht erkannt oder verwechselt. Namen und Beziehungsstatus werden nicht mehr zugeordnet. Gegenstände werden falsch benutzt, z.B. ein Schneebesen zum Haarebürsten.

Ungewohntes Verhalten
Betroffene bieten ungeeignete Speisen an, reagieren gereizt, ängstlich oder misstrauisch. Sie verhalten sich manchmal unpassend, z.B. gegenüber Fremden aufdringlich oder machen anzügliche Bemerkungen.

Routineprobleme
Gewohnte Tätigkeiten wie monatliche Zahlungen oder das Bedienen der Kaffeemaschine werden schwierig. Dies führt zu Unsicherheit, Stress und Überforderung.

Wahnhafte Vorstellungen
Die Person beschuldigt andere grundlos des Diebstahls oder misstraut nahestehenden Personen. Dies ist oft eine unbewusste Reaktion auf die abnehmende geistige Leistungsfähigkeit.

Antriebslosigkeit und Passivität
Die Person zieht sich aus dem sozialen Leben zurück, erscheint seltener zu gewohnten Aktivitäten und lässt sich kaum motivieren. Frühere Hobbys werden aufgegeben und Stimmungsschwankungen treten auf.

Wie teile ich einer Person meinen Demenzverdacht mit?
Haben Sie bei einer nahestehenden Person Veränderungen bemerkt, die auf eine Demenz hinweisen? Sprechen Sie mit anderen Angehörigen und engen Freunden. Teilen Sie Ihre Sorgen mit der betroffenen Person, da ihr die Veränderung selbst möglicherweise noch nicht aufgefallen ist. Es sind oft die Angehörigen, die zuerst einen Verdacht hegen. Begleiten Sie die Person zu ihrem Hausarzt, um Ihre Beobachtungen zu schildern und eine Abklärung zu veranlassen.

Wie läuft die weitere Abklärung?
Die Hausärztin oder der Hausarzt fragt nach verändertem Verhalten im Alltag und führt spezifische Demenztests durch, wie den Mini-Mental Status-Test und den Uhrentest, die in etwa 20 Minuten kognitive Störungen abschätzen können. Bei unklaren Symptomen erfolgt eine Überweisung an eine Memory-Clinic zur genauen Abklärung. Sollte die Ärztin oder der Arzt einen Demenztest als unnötig bezeichnen, aber Sie im Alltag geistige Verschlechterungen feststellen, sollten Sie auf eine Überweisung bestehen. Eine frühe Diagnose ermöglicht eine bessere Lebensplanung.

Beratungsstelle
Haben Sie Fragen oder sind Sie unsicher? Wenden Sie sich an die Beratungsstelle von Alzheimer Solothurn unter Telefon 062 212 00 80.

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